Der inneren Überzeugung folgen

Dr. Stephan Keller (CDU) war bis 2016 als Beigeordneter in Düsseldorf tätig und wechselte dann in die Kölner Verwaltung, wo er nun als Stadtdirektor unter anderem für die Bereiche Ordnung und Recht zuständig ist. Wir haben mit ihm über Corona, Düsseldorf während und nach der Krise sowie den aktuellen Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt, gesprochen.  

Wir stellen Düsseldorfer vor, die Haltung zeigen. Im privaten wie im beruflichen Leben. Ganz besondere Düsseldorfer sind natürlich auch die Kandidaten um das Oberbürgermeisteramt Düsseldorfs. Sie müssen Vorbild sein was Haltung und Werte angeht. Hier sagen Sie, was sie antreibt, sich um das Amt des Oberbürgermeisters zu bewerben.

Herr Keller, wie würden Sie Ihre persönliche Verbindung zu Düsseldorf in einem Satz beschreiben?

Düsseldorf ist die Stadt, in der ich mit meiner Familie heimisch geworden bin – und die ich auch für meinen Job in unserer Nachbarstadt nicht verlassen habe…

Was sind Ihre Kernziele, wenn Sie an die Stadt Düsseldorf denken? Welche Rolle spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit dabei?

Ich möchte Düsseldorf wieder ganz nach vorne bringen. Das erreicht man am besten als Teamplayer, gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung und mit allen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern! Meine Ziele sind beste Bedingungen für Bildung und Familie, wieder eine hohe Priorität für Sicherheit und Sauberkeit, nachhaltige Mobilität und Stadtentwicklung, gute Voraussetzungen für Wirtschaft und Wissenschaft und natürlich ein hoher Stellenwert von Freizeit und Kultur. Mit ist es wichtig, all diese Ziele klimagerecht und mit intelligenten Lösungen zu erreichen.

Die Corona Pandemie hat die Welt binnen kürzester Zeit auf den Kopf gestellt. Freunde treffen und Arbeiten, wie es für uns selbstverständlich war, ist aktuell nicht mehr möglich. Wie wirkt sich das auf Ihren Wahlkampf aus?

Durch das Corona-Virus ist der Wahlkampf in den vergangenen Monaten vollständig in den Hintergrund getreten. Doch nun kehren mit den Lockerungen die persönlichen Begegnungen zurück und damit auch der Diskurs und die Auseinandersetzung. Das macht einen fairen Wahlkampf aus – und darauf freue ich mich sehr!

Anstatt zuhause zu bleiben, würden die meisten Düsseldorfer ihre Zeit momentan sicherlich lieber an den Kasematten oder mit einem Stadtbummel über die Kö verbringen. Um das Virus einzudämmen, mussten Gastronomie, Museen und Bildungseinrichtungen allerdings vorerst schließen. Glauben Sie, dass wir die Auswirkungen des Virus auch nach Ende der Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie im öffentlichen Leben spüren werden?

Ja, denn so lange es keinen Impfstoff oder kein wirksames Medikament gibt, werden wir in einer „neuen Normalität“ leben. Ein sichtbares Zeichen sind die Masken, die wir zum Schutz der anderen Menschen tragen, und die räumliche Distanz, die wir noch untereinander wahren müssen. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen neue Wege finden werden, um Herzlichkeit auszudrücken. In Krisen werden aber auch neue Kräfte freigesetzt, und viel Neues entsteht. Das wird uns auch in der Zeit nach der Krise begleiten.

Was meinen Sie, wie sich der Wirtschaftsstandort Düsseldorf nach der „Corona-Krise“ verändern wird? Welche Maßnahmen halten Sie persönlich aktuell und nach der Krise in Ihrer möglichen Funktion als OB für wichtig?

Für die Wirtschaft waren die vergangenen Wochen die größte Herausforderung der vergangenen 80 Jahre. Es gibt wohl kein Unternehmen, das nicht in irgendeiner Weise​ von der Krise betroffen ist. Einige Branchen wie die Gastronomie, der Einzelhandel, die Reisebüros, Veranstaltungsunternehmen und Kultureinrichtungen sind durch die Einschränkungen besonders schwer getroffen.

Ich habe die Hoffnung, dass die meisten Unternehmen natürlich auch mit Zuschüssen und Krediten durch die Krise kommen und viele Arbeitsplätze erhalten werden können. Natürlich sind wir gerade in einer Krise auch als Stadtverwaltung gefragt. Das fängt an mit der Bereitstellung von möglichst vielen digitalen Dienstleistungen, und es hört mit der Stundung und dem Erlass von Abgaben noch lange nicht auf. Man muss Partner der Wirtschaft sein, nicht nur in Krisenzeiten. Jetzt ist es wichtig, die Hilfen auf lokale Problemlagen zu konzentrieren, die relevant für eine Stadt sind, z.B. Gastronomie und Kultur.

Was bedeutet Haltung zeigen, gerade in so schwierigen Zeiten, für Sie?

Haltung zeigen, das heißt: der inneren Überzeugung zu folgen und Entscheidungen wertegebunden zu treffen. Gerade in schwierigen Zeiten. In der Krise ist der innere Kompass wichtiger denn je.

Was treibt Sie an, sich um das Amt des OB Düsseldorf zu bewerben?

Ich will mich mit Herz und Verstand für Düsseldorf einsetzen – und gemeinsam mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern diese Stadt gestalten, in der ich mit meiner Familie schon so lange lebe. Was mich ganz besonders reizt: Als Oberbürgermeister hat man die unmittelbare Möglichkeit, das Leben von vielen Menschen besser zu machen. Das ist eine ganz besondere Aufgabe! Ich will Düsseldorf ab September in eine gute Zukunft führen!

Vielen Dank für das Gespräch.

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